Ohrenbrennen – Technik
Am Fuß jeder Kerze ist ein elektrischer Fotowiderstand angebracht, der von der Kerzenflamme beleuchtet wird. Mit wechselnder Helligkeit ändert sich sein elektrischer Widerstandswert. Vier Sinustongeneratoren stellen ihre Frequenzen nach den Widerstandswerten ein: je heller die Beleuchtung, desto höher der Ton. Vier Verstärker und ebenso viele Lautsprecher machen die Schwingungen hörbar.
Nicht nur individuelles Flackern der Kerzenflammen, sondern auch das Herabbrennen verändert die Tonhöhe, weil die Flammen den Fotowiderständen ganz langsam näher kommen und sie immer heller beleuchten.
Am Ende sind die Flammen nur noch wenige Millimeter von den Fotowiderständen entfernt. Eine Zerstörung durch die Hitze wird in Kauf genommen, ist aber noch niemals geschehen.
Von den Differenztönen gegen Ende der Aufführung werden viele Zuhörer überrascht, weil sie das Phänomen noch nie erlebt haben. Einen solchen Differenzton hören wir, wenn die mathematische Differenz zwischen den Frequenzen von zwei hohen und ausreichend lauten Sinustönen im hörbaren Bereich liegt. Außerdem muss eine nichtlineare Verzerrung des Tongemisches stattfinden. Diese nichtlineare Verzerrung führt unser Gehör selbst durch: Damit wir sowohl sehr leise, als auch sehr laute Schalleindrücke differenziert wahrnehmen können, werden die Schallamplituden nichtlinear in Nervenimpulse übertragen - je größer die Amplitude, desto stärker die Dämpfung. Logischerweise werden diese Differenztöne mitten im Kopf lokalisiert, denn sie haben ja auch tatsächlich keinen Ursprung außerhalb des Körpers.