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"UKW" im Lichtschacht der Galerie Vorsetzen.
"UKW" 1991 im "Lichtschacht" der Galerie Vorsetzen.

 

UKW

Die Inspiration für die Installation „UKW“ im Lichtschacht der Galerie Vorsetzen in Hamburg 1991 bekam ich beim Experimentieren mit hörbarem Rauschen.

Rauschen ist - mikrotonal betrachtet - ein Zufalls­produkt. Auch das Resultat des Zusammenspiels von mehreren an sich gar nicht zufälligen Schallquellen, wie z. B. Sprache oder Musik, kann unvorhersehbar sein. Nimmt die Anzahl der Schallquellen zu, nähert sich das akustische Konglomerat, ähnlich der trüben Mischung grellbunter Farben, immer mehr dem neutralen Rauschen, denn „die Summe aller Klänge ist grau“ (René Block).

„UKW“ ist eine Installation mit 63 laufenden UKW-Radios. Die Frequenzen der Radios lassen sich nicht abändern, sondern sind so voreingestellt, dass der gesamte Frequenzbereich des UKW-Rundfunks in kleinen, gleich großen Schritten abgedeckt wird (3 Radios pro MHz). Die 63 Lautsprecher sind in einer fünfeinhalb Meter hohen, senkrecht angebrachten Latte montiert, die Assoziationen an einen Sendemast oder, durch die regelmäßige Anordnung der kleinen schwarzen Lautsprecher, an eine Wasser­stands­messlatte wachzurufen vermag.

Der Raum ist vom akustischen Gemisch aller 63 Empfänger gefüllt. Manchmal behauptet sich in dem Wust eine einzelne Stimme, z. B. ein markanter Nachrichtensprecher. Aber nicht jedes Radio empfängt einen Sender - vielmehr liegen die Frequenzen von etwa drei Vierteln dazwischen. Diese Geräte erzeugen verschiedenartig gefärbte Rauschen.