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Karte 1578 Holstein Dithmarschen Karte 1609 Holstein Hamburg Lübeck Karte 1630 Holstein Hamburg Lübeck Karte 1730 Holstein Hamburg Lübeck
1578, Dithmarschen („Thietmarsia Holsaticaereg“), aus: Gerard de Jode (Hrsg.): „Speculum Orbis Terrarum“. (450 dpi, 2,1 MB) 1609, Holstein („HOLSATIA“), aus: Jodocus Hondius (Hrsg.): Atlas Minor Gerardi Mercatoris a I.Hondio plurimis aeneis tabulis auctus atque illustratus. Druck­platte möglicherweise von G. Mercator. (450 dpi, 5,7 MB) um 1630, Holstein („DUCATUS HOLSATIAE NOVA TABULA“). Hrsg. von Henricus Hondius. (11,6 MB) um 1730 (seit 1712), Holstein („TABULA GENERALIS HOLSATIAE“). Hrsg. von Johann Baptist Homann. (18,6 MB) [1]
Karte 1850 Holstein Lauenburg Hamburg Lübeck Karte 1873 Schleswig-Holstein Reymann's Spezial Karten 1875, Hamburg Historische Karte oder Plan von Helgoland 1906
1850, Herzogtümer Holstein und Lauenburg, Fürstentum Lübeck, Freie Städte Hamburg und Lübeck. Th. Anders, Verlag Hoffmann & Campe. (400 dpi, 26,5 MB) 1873, Preussische Provinzen Schleswig, Holstein und Lauen­burg, aus „Grosser Handatlas des Himmels und der Erde“, Geo­graphisches Institut Weimar, 1873. (400 dpi, 21,0 MB) 1875, Reymann's Spezial Karten, Nr. 39 „Hamburg“. (400 dpi, 10,0 MB) um 1910, Plan von Helgoland, Aufgenom­men von Fes­tungs­bau­wart Wenzel. Verlag von August Rauschenplat, Helgoland und Cuxhaven. (13,9 MB) [2]
Karte Hamburg Elbe Unterelbe 1632 Janssonius Karte Hamburg Elbe Unterelbe 1650
1632 Stromkarte der Unterelbe („NOBILIS FLUVIUS ALBIS“) von Johann Janssonius. (11,0 MB) [3] um 1635, Stromkarte der Unterelbe („NOBILIS FLUVIUS ALBIS“). Wahrscheinlich ein zeit­genössischer Nachdruck der gleichbenannten Karte von Johann Janssonius. (9,3 MB)
Karte Hamburg 1100 Alster-Meerbusen Wichmann Karte Hamburg 1600 Gaedechens Topographie Karte Hamburg Altona Charles Inselin
1100 (und 1880), Alster-Meerbusen, aus: E. H. Wich­mann: Das Alsterthal bei Hamburg, 1881 (600 dpi, 8,6 MB) [4] 1600, aus: C. F. Gaedechens: Historische Topographie der Freien und Hansestadt Hamburg..., 1880. (9,4 MB) 1694, Charles Inselin: Hamburg und Altona. (2,3 MB)
Festung Harburg 1757 Festung Harburg 1757 Ritzebüttel 1789, gestochen von Pingeling Karte vom Hamburgischen Gebiet 1789
1757, Schloss und Festung von Harburg, Belagerung, aus: Du Bois, Camps topo­gra­phiques…, 1760. (400 dpi, 2,7 MB) [5] 1757, Festung und Stadt Harburg, Belagerung. Hrsg.: Raspische Buchhandlung, Nürnberg. (3,8 MB) [6] 1789, Ritzebüttel, aus: J. L. von Heß: Hamburg topo­gra­phisch…, zweiter Teil, gestochen von G. C. Pingeling. (400 dpi, 5,1 MB) 1789, Karte vom Ham­bur­gischen Gebiet, aus: J. L. von Heß: Hamburg topo­gra­phisch…, zweiter Teil. (4,4 MB)
alte Karte Dithmarschen 1811 alte Karte Mecklenburg 1811 alte Karte Unterelbe 1811
1811, Theil von Holstein – Sect. 5 [Dithmarschen]. Hrsg.: Friedrich Wilhelm Streit, Geographisches Institut Weimar 1811. (7,8 MB) 1811, Theil von Meklenburg – Sect. 18 [Nordwest-Mecklenburg]. Hrsg.: Friedrich Wilhelm Streit, Geographisches Institut Weimar 1811. (8,6 MB) 1811, Theil von Frankreich – Sect. 16 und Sect. 17. [Unterelbe]. Hrsg.: Friedrich Wilhelm Streit, Geographisches Institut Weimar 1811. (12,4 MB)
Chorographische Karte des Königreichs Hannover von 1818 Karte Hamburg Altona 1833 Wilhelm E. A. von Schlieben
1818, Chorographische Karte des Königreichs Hannover (…). Hrsg.: Hannoversche Königliche Hofbuchhandlung, Hannover 1818. (14,5 MB) [7] 1833, Wilhelm E. A. von Schlieben: Hamburg und Altona. (4,5 MB)
Karte Hamburg Karte des Alsterflusses nebst den darin entwässernden Ländereien
1849, Senat der Stadt Hamburg (Hrsg.): „Karte der Elbgegend vom Billwärder Ausschlag bis Blankenese mit den Städten Hamburg und Altona“. (400 dpi, 20,7 MB) 1859, Ing. T. L. Westphalen, C. A. Vermehren: Karte des Alsterflusses nebst den darin entwässernden Ländereien. (6,4 MB) [8]
Karte Hamburg Karte Hamburg Altona 1833 Wilhelm E. A. von Schlieben
1856, Koninklijk Instituut Van Ingenieurs: Die Elbe von Hamburg bis zur Mündung. (11,0 MB) um 1867, „Topographische Charte des Freistaates Ham­burg“, Verlag Carl Gassmann in Hamburg. (400 dpi, 20,2 MB)
Karte Festung von Harburg 1644 Matthäus Merian Karte Hafen von Harburg 1848 Zeitschrift für Bauwesen Karte Hafen von Harburg 1856 Zeitschrift für Bauwesen Karte Hafen von Harburg 1894 Zeitschrift für Bauwesen
vor 1644 und 1644, Festung von Harburg, Matthäus Merian 1654. (3,3 MB) vor 1848, Hafen von Harburg, aus: Zeitschrift für Bauwesen 1895, Jahrg. XLV Bl.16. (3,3 MB) 1856, Hafen von Harburg, aus: Zeitschrift für Bauwesen 1895, Jahrg. XLV Bl.17. (4,3 MB) 1894, Hafen von Harburg, aus: Zeitschrift für Bauwesen 1895, Jahrg. XLV Bl.18. (4,9 MB)
Karte Umgebung von Hamburg 1886 Karte Umgebung von Hamburg 1886 Karte Umgebung von Hamburg 1895 Karte Umgebung von Hamburg 1898
um 1886, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage. (3,1 MB) [9] 1892, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage. (3,5 MB) 1895, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 5. Auflage. (3,2 MB) 1898, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 5. Auflage. (3,2 MB)
Karte Umgebung von Hamburg 1902 Karte Umgebung von Hamburg 1906 Karte Umgebung von Hamburg 1910 Karte Umgebung von Hamburg 1914
um 1902, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 6. Auflage. (3,0 MB) um 1906, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 6. Auflage. (3,7 MB) um 1910, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 6. Auflage. (3,6 MB) um 1914, Umgebung von Hamburg, aus: Meyers Konversations-Lexikon, 6. Auflage. (3,4 MB)
Karte 1895 Hamburgisches Gebiet Höhenkarte Hamburg Karte Umgebung von Hamburg 1905
1895, Karte des Hambur­gi­schen Gebietes, aus: Wilhelm Melhop (Hrsg.): Karten zur Topographie von Hamburg 1880 - 1895. (10,0 MB) um 1895, Höhenkarte von Hamburg und Umgebung, aus: Die Cholera 1892 in Hamburg (Kartenmappe), Berlin, Julius Springer, 1896. (22,1 MB) um 1910, Blankenese Dockenhuden und Umgegend. Verlag von Alfred Jacobi & Co. (450 dpi, 12,7 MB) [10]
 
 
 

[1] Karte des Herzogtums Holstein,
veröffentlicht von Johann Baptist Homann (1664 bis 1724) oder nach seinem Tod durch „Homannsche Erben“.

Die Grenz- und Flächenkolorierung der Karte variierte. Auf diesem Exemplar sind zwei Bereiche hervorgehoben:

a) Der grüne und gelbe Bereich unten links umfasst die ehemalige Grafschaft Holstein-Pinneberg (1290 bis 1640) der Grafen von Schauenburg und Holstein. Nach dem Aussterben der Schauenburger 1640 wurde aus dem nördlichen Drittel (grün) die Grafschaft Rantzau gebildet (1650 bis 1726). Die anderen zwei Drittel fielen als „Herrschaft Pinneberg“ an das dänische Königshaus. 1726 ging die Grafschaft Rantzau ebenfalls in dänische Verwaltung über.

b) Rechts oben ist die Landschaft Wagrien in Gelb und Rosa angelegt. Sie bildete aber keinen eigenen Herrschaftsbereich. Die rosa gefärbte Fläche kennzeichnet den nördlichen Teil des Hochstifts Lübeck, den weltlichen Besitz des Bischofs von Lübeck.

Die übrige Fläche des Herzogtums Holstein ist hellgelb koloriert.

 

[2] Plan von Helgoland
Aufgenommen von Festungsbauwart Wenzel.
Gezeichnet von Wallmeister Alker und Hahn.
Verlag von August Rauschenplat, Buchhandlung und Leihbibliothek, Helgoland und Cuxhaven.
Lithographie u. Druck der kartogr. Anstalt der Hofbuchdruckerei Eisenach, H. Kahle.

Die erste Auflage des Plans erschien 1906, diese unveränderte zweite Auflage um 1910. Dank an Eckhard Wallmann für die Datierung der Karte!

Plan von Helgoland 1906
Umschlag (1,4 MB)

Der Plan von Helgoland wäre zum Zeit­punkt des schlanksten Zustandes der Felseninsel entstanden, wenn nicht kurz vor seinem Erscheinen an der West­seite die ersten Schutz­maß­nahmen begonnen hätten. Diese Feststellung ist ein guter Anlass für ein wenig Recherche und für einen kurzen topografiegeschicht­lich orientierten Beitrag über Helgoland, dessen Küsten­linie sich im Laufe seiner Geschichte mehrfach drastisch veränderte:

Während der letzten Kaltzeit lag der jetzige Meeres­boden im Bereich der südlichen Nordsee trocken und die roten Felsen ragten aus dem flachen eis- aber auch vege­tations­freien Land hervor. Mit dem An­stei­gen der Tem­pera­turen seit etwa 12.000 Jahren wurde die sich nun begrünende Fläche vom stei­gen­den Meeres­spiegel bedroht und in Etappen über­flutet. Aufgrund des heutigen Meeres­boden­reliefs wird eine Land­ver­bin­dung zwischen Helgoland und Eiderstedt bis vor etwa 4500 Jahren vermutet. Danach ragten die Klippen mit einem um­ge­ben­den flachen Gefilde als Insel aus dem Wasser. Noch im Mittel­alter soll die Aus­dehnung der Insel erheblich größer gewesen sein als heute. Aber alle späteren Rekon­struk­tionen, wie zum Beispiel die damals mehrfach kopierte Karte von Johannes Meyer aus dem Jahr 1649, die den Zustand Helgolands um das Jahr 800 mit einer Ost-West-Ausdehnung von etwa 25 km zeigt, sind pure Phan­ta­sien ihrer Autoren. Sehr wahr­schein­lich ist hingegen, dass die Erste und die Zweite Marcellus­flut in den Jahren 1219 und 1362 große Schäden ange­rich­tet und viel Land ver­nich­tet haben. Übrigens ist eine Besied­lung Helgolands seit dem 8. Jahr­hundert durch Friesen litera­risch belegt. Allerdings zeugen bronze­zeitliche Hügel­gräber auf dem Ober­land und andere Indizien von einer weit früheren Anwesenheit von Menschen.

Ursprünglich waren die jetzige Haupt­insel und die Düne miteinander verbunden, aber die ersten einiger­maßen zuver­lässigen Karten aus dem 17. Jahr­hundert lassen nur noch eine schmale Landbrücke, einen Wall aus Geröll, zwischen den beiden Teilen erkennen. Auf der Düne gab es damals ebenfalls eine Formation hoher Steil­felsen, das „Wittekliff“, das im Gegen­satz zu den Klippen der Haupt­insel nicht aus rotem Sand­stein, sondern aus Muschel­kalk bestand. Genau das wurde den weißen Felsen zum Ver­hängnis, denn der Kalk war ein begehrter Roh­stoff: Zwischen dem späten 15. Jahr­hundert und 1626 wurde das Material abgebaut und auf das Fest­land trans­portiert. Die wenigen übrig geblie­benen Reste der Kalk­felsen zerstörte schließlich eine schwere Sturm­flut im Jahr 1711 und ihre Trümmer ver­schwan­den bei der Neu­jahrs­flut 1721 für immer in der Nordsee. In dieser Nacht auf den 1. Januar 1721 wurde auch der Geröll­wall zwischen den roten Felsen und der Düne überspült und abge­tragen, so dass Helgoland fortan aus zwei von Wasser getrennten Inseln bestand.

Im Jahr 1860 erhielt Helgolands Wahr­zeichen, die 47 m hohe „Lange Anna“, ihre heutige Gestalt. Früher ragte an der Stelle eine Felswand – ein „Horn“ – aus der Klippe in die See. Durch Erosion löste sich zunächst Gestein im unteren Bereich, so dass der außen­stehende Teil der Wand nur noch durch eine bogen­artige Brücke – ein „Brandungstor“ – mit der Fels­formation der Insel verbunden blieb. Am 16. Mai stürzte auch diese Brücke ein und hinter­ließ die bekannte Fels­nadel. In der Karte ist sie als „Hengst“ bezeichnet. Aber ursprüng­lich war der Hengst ein anderer, einige Jahre zuvor ein­ge­stürzter Felsen in direkter Nach­bar­schaft. Der Name „Lange Anna“ etablierte sich noch vor dem ersten Welt­krieg, aber wohl erst nach dem Er­schei­nen dieses Plans.

1807, im zweiten Jahr der von Napoleon verhängten Wirt­schafts­blockade gegen Groß­bri­tan­nien besetzten die Briten das bis dahin unter dänischer Krone stehende Helgoland als wirt­schafts­stra­te­gi­schen Stütz­punkt. Die Insel entwi­ckelte sich während der Kon­ti­nen­tal­sperre zu einem lebhaften Umschlag­platz für Schmuggel­güter. Auch nach dem Ende der Blockade im Jahr 1811 blieb Helgoland eine Kron­kolonie des Ver­einigten König­reichs. Erst 1890 fiel die Insel durch den sog. „Helgoland-Sansibar-Vertrag“ an Preußen. Jahrzehnte zuvor, bereits im Jahr 1826, wurde das „Seebad Helgoland“ gegründet. Zuerst konnten sich nur wenige Erholung­suchende zu der Seereise durchringen, aber von Jahr zu Jahr zog die einsame Insel mehr Gäste an. Unter­brochen von zwei kriegs­bedingten Pausen, floriert der Tou­ris­mus bis heute. 1841 dichtete ein Tourist, nämlich Hoffmann von Fallersleben, auf dem damals briti­schen „Heligoland“ das „Lied der Deutschen“, dessen dritte Strophe hierzulande noch heute in aller Munde ist.

1902 wurde mit Schutz­maß­nahmen gegen die Erosion der Sandstein-Klippen begonnen. Man verfüllte auf der West­seite zunächst die Höhlen und Spalten am Fels­fuß im Brandungs­bereich und errichtete erste Schutz­mauern gegen die Brandung. Auf der Karte sind einige der frühen Maß­nahmen zu erkennen. Zwischen 1908 und 1916 – nach dem Er­schei­nen dieses Plans – ließ die kaiser­liche Marine an der Süd­spitze der Insel den Süd­hafen auf­schütten. Zwanzig Jahre später entwi­ckelte die Kriegs­marine ein Konzept mit dem Planungs­namen „Hummerschere“ für einen sehr großen Seehafen, in dem beide Teile Helgolands ein­ge­bunden werden sollten. Erste Bau­maß­nahmen wurden ausgeführt. Dazu gehörte die Ver­grö­ßerung der Düne mit den 1941 gebauten x-förmigen Lande­bahnen des Flughafens, die Auf­schüttung des Nordost-Geländes und die Beton­mole nord­west­lich der Langen Anna. Mit dem Ausbruch des Krieges wurde das Vor­haben ein­ge­stellt. Die letzte große Ver­änderung der Topo­grafie Helgolands fand nach dem Krieg am 18. April 1947 statt: Mit der Zündung von 6700 Tonnen Spreng­stoff, der damals (oder sogar bis heute?) größten von Menschen­hand erzeugten nicht­nu­kle­aren Explo­sion, wurden die Bunker- und Militär­anlagen auf der Insel von den Briten zerstört. Noch heute zeugt ein großer Krater, der das früher nicht vorhandene „Mittelland“ bildet, von dem gewaltigen Ereignis.

 

[3] NOBILIS FLUVIUS ALBIS
maximâ curâ, ex variis, famosisque
Autoribus collectus, et in lucem editus.
a Joanne Janssonio Amstelodami.

Oswald Dreyer-Eimbcke schreibt zu dieser Karte: „Diese Stromkarte der Unterelbe erschien1632 beim Amsterdamer Verleger Janssonius, nachdem sein Konkurrent Blaeu eine ganz ähnliche Karte schon 1628 herausgebracht hatte. Diese Karte hat den Vorzug, die für die Schifffahrt wichtigen Informationen über Sände, Lotungstiefen und die Betonnung vom Blankenesener Sand bis zur Schartonne zu liefern. Auch die Orte, Wege und Straßen an den Elbufern sind mit einer für jene Zeit großen topographischen Genauigkeit eingezeichnet.“ (Oswald Dreyer-Eimbcke: Geschichte der Kartographie am Beispiel von Hamburg und Schleswig-Holstein. KomRegis-Verlag, Oldenburg 2007)

 

[4] Die Karte „Alster-Meerbusen 1100“ gehört zum Beitrag „Das Alsterthal bei Hamburg“ von E. H. Wichmann in der „Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte“. Siehe dazu: Digitalisierte Ausgabe der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg sowie Otto Hösch „Der Lauf der Alster in der Hamburger Stadtmarsch“.

Braun: Geest, sturmflutsichere Erhebungen.
Hellblau (blau gestreift): Marsch, überschemmungsgefährdete Niederung.
Blau: möglicher Lauf der Alster samt Nebenflüsse.

 

[5] Plan du Chateau d' Harbourg, Investi et assiegé par les Alliés le 28 Novembre et rendú le 31 Decembre 1757. Aus: Du Bois, Camps topographiques de la Campagne de MDCCLVII, en Westphalie. La Haye, La veuve Van Duren, 1760.

[6] Accurater Plan der durch die Hannoeverische Armèe im December 1757 belagerten und eroberten Vestung Harburg samt der Stadt und umliegenden Situationen. Nürnberg in der Raspischen Buchhandlung. [18. Jh.]

Im 18. Jahrhundert gehörte Harburg als Garnisonsstadt zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Der Ort bestand aus einer sternförmigen Festung und einer südlich angegliederten städtischen Siedlung. Im Siebenjährigen Krieg nahmen französische Truppen 1757 die Festung ein. Zwischen dem 28. November und dem 31. Dezember desselben Jahres wurde die Festung von hannoverschen Truppen unter schweres Kanonenfeuer genommen und schließlich zurückerobert. Die beiden Pläne zeigen die Stellungen der hannoverschen Soldaten und den Beschuss durch ihre Kanonen.

 

[7]Chorographische Karte des Königreichs Hannover, Grossherzogthums Oldenburg, Herzogthums Braunschweig, der Fürstenthümer Lippe-Detmold, Schaumburg Lippe und Pyrmont, der Gebiete der freien Reichsstädte Hamburg und Bremen und der angrenzenden Gegenden. Hannover, 1818.

Nach dem Sturz Napoleon Bonapartes und dem Abzug der französischen Truppen aus Norddeutschland im Frühjahr 1814 wurden auf dem Wiener Kongress die politischen Verhältnisse Europas neu geregelt. Hierbei erklärte sich das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg zum Königreich Hannover. Das Kartenwerk, zu dem dieses Blatt gehört, entstand erstmals vier Jahre nach diesem Ereignis. Herausgegeben wurde es von der Hannoverschen Königlichen Hofbuchhandlung, gezeichnet vom Ingenieur und Kartografen Wilhelm Müller, Leutnant F. Dorndorf und Fähnrich W. Wagner, gestochen von Julius Franz Saltzenberg, W. Wagner sowie einem Menschen, von dem nur der Name Schwab bekannt zu sein scheint. In den Jahren darauf erschienen korrigierte Fassungen des Kartenwerkes. Aus welcher Ausgabe dieses Blatt stammt, ist mir nicht bekannt. Der Zustand der Elbinseln und das Vorhandensein des schnurgeraden Stegs zwischen Hamburg und Harburg, ein Relikt aus der Franzosenzeit, deuten auf ein frühes Erscheinungsjahr hin.

 

[8] Karte des Alsterflusses nebst den darin entwässernden Ländereien.
Entw. u. gez. v. T. L. Westphalen u. C. A. Vermehren.
Lith v. A. Arends u. H. Hubp.
Lith. Inst. v. Charles Fuchs, Hamburg.
Ohne Jahr (um 1859).

Neben der Alster und ihren Zuflüssen ist auch der 1859 längst historische Alster-Trave-Kanal (auch Alster-Beste-Kanal) eingezeichnet, der auf dieser Karte als „Alster Canal“ bezeichnet wird. Er verband die Alster und die Beste, die ihrerseits in die Trave fließt. Der Kanal zwischen den Gemeinden Stegen und Sülfeld wurde nur wenige Jahre, zwischen 1529 und 1550 genutzt und war wichtiger Teil einer schiffbaren Verbindung zwischen den Städten Hamburg und Lübeck.

Karte aus der Sammlung von Bernd Netzband, Hamburg.

 

[9] Umgebung von Hamburg.
Aus: Meyers Konversations-Lexikon. Auflagen 4, 5 und 6.

Erscheinungszeiträume der Auflagen von Meyers Konversations-Lexikon (lt. Wikipedia):

  • 4. Auflage: 1885 bis 1892
  • 5. Auflage: 1893 bis 1901
  • 6. Auflage: 1902 bis 1920

Nicht nur zu Beginn einer neuen Auflage, sondern auch während des Erscheinungs­zeitraums wurden die Karten aktualisiert. Da sich auf den meisten Karten keine Jahreszahl befindet und mir nicht bekannt ist, welche Revisionen der Hamburg-Karte innerhalb einer Auflage vorgenommen wurden, ist die Datierung nicht ganz sicher. Womöglich erschienen die Lexika als Fort­setzungs­werke, so dass im ersten Erscheinungs­jahr einer Auflage noch nicht alle Bände von A bis Z verfügbar waren. Dann könnte selbst die Datierung der erste Karten­version einer Auflage vom ersten Jahr des Erscheinungs­zeitraums der Auflage abweichen.

  • Karte 1: um 1886, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 4. Auflage.
    Eingezeichnet ist die zwischen 1884 und 1887 gebaute Neue Norderelbbrücke, der 1887 fertiggestellte Moldauhafen (anfangs „Oberländer Hafen“) und der zur selben Zeit eingerichtete Segelschiffhafen. Es fehlt der 1888 gebaute Saalehafen, die 1889 vorgenommene südliche Erweiterung des (alten) Petroleumhafens und der 1890 fertiggestellte nördliche Bereich des Spreehafens. Da es durchaus üblich war, noch im Bau befindliche Projekte beim Zeichnen der Karten bereits zu berücksichtigen, ist diese Version wahrscheinlich die ursprüngliche der 4. Auflage.

  • Karte 2: 1892, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 4. Auflage.
    Die Datierung „III.92.“ links unten deutet eine Redaktion im März 1892 an.

  • Karte 3: 1895, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 5. Auflage.
    Datierung „I.95.“ links unten.

  • Karte 4: 1898, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 5. Auflage.
    Datierung „VII.98.“links unten.

  • Karte 5: um 1902, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 6. Auflage.
    Da es keinen direkten Hinweis auf eine Datierung gibt, müssen die topografischen Details analysiert werden: Die drei Hafenbecken im Kuhwerder Bezirk (Kuhwerder Hafen, Kaiser-Wilhelm-Hafen und Ellerholzhafen) sind bereits dargestellt. Die Becken wurden zwischen 1902 und 1903 fertiggestellt und die Kaischuppen (abgesehen vom Grevenhofufer am Kuhwerder Hafen) im Jahr 1902 errichtet. Hingegen fehlt die Darstellung des Oderhafens, der zunächst als ein schmaler Flussschiffhafen 1903 in Betrieb genommen wurde. Das spräche für eine Datierung um 1902. Allerdings ist schon der Hamburger Hauptbahnhof mit seinen Gleisanlagen eingezeichnet, der erst im Dezember 1906 eröffnet wurde. Weil er aber noch als „Zentralbahnhof“ beschriftet ist, obwohl er bei seiner Eröffnung bereits „Hauptbahnhof“ hieß, wird er sich beim Erstellen der Karte erst in Planung oder im Bau befunden haben. Auch der Bahnhof „Sternschanze“, der 1903 an seinem neuen (heutigen) Ort eröffnet wurde, ist bereits dort dargestellt. Trotzdem kann wegen des fehlenden Oderhafens eine Datierung um 1902 angenommen werden, zumal ja, wie schon erwähnt, beim Zeichnen der Karte ein wenig in die Zukunft geschaut wurde.

  • Karte 6: um 1906, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 6. Auflage.
    Südlich des Ellerholz­hafens sind der Rosshafen und der Oderhafen dargestellt, jedoch noch nicht im Freihafen integriert. Bereits 1903 wurde der Oderhafen als ein schmaler Fluss­schiff­hafen fertig­gestellt, aber erst zwischen 1906 und 1912 auf den in der Karte gezeigten dreieckigen Grundriss erweitert und auf Seeschiff­tiefe ausgehoben. Der Rosshafen wurde zwischen 1906 und 1908 gebaut. Da die Karte im Bereich dieser beiden Häfen noch die alte Frei­hafen­grenze zeigt, die aber 1906 nach Süden verschoben wurde, spricht vieles für eine Revision der Karte knapp vor diesem Ereignis. Ebenfalls 1906 wurde der Hamburger Haupt­bahnhof eröffnet, der auf dieser Karte – im Gegensatz zur voran­ge­gan­genen – nun auch seinen richtigen Namen trägt.

  • Karte 7: um 1910, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 6. Auflage.
    Etwa 1910 begannen die großen baulichen Veränderungen im Waltershofer Bezirk: Die 1908 im 3. Köhl­brand­vertrag zwischen Hamburg und Preußen beschlossene Verlegung der Mündung des Köhlbrandes um 600 Meter elbabwärts sowie der Bau mehrerer neuer Hafenbecken. Der Köhlbrand fließt auf der Karte bereits im neuen Bett. Die Hafenbecken sind als „im Bau“ oder geplant dargestellt. Auch die 1912 eröffnete Ringstrecke der elektrischen Hoch- und Untergrundbahn ist noch mit „im Bau“ gekennzeichnet und der 1914 fertiggestellte Stadtpark als „projektiert“.

  • Karte 8: um 1914, aus: Meyers Konv.-Lexikon, 6. Auflage.
    Diese Ausgabe ist wahrscheinlich kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges erschienen. Der 1914 eröffnete Stadtpark ist nun eingezeichnet. Auch der Waltershofer Hafen ist bereits dargestellt. Vor dem Krieg war das Becken teilweise oder größtenteils ausgebaggert, aber erst nach dem Krieg erhielt es Kaimauern. Ebenfalls erst nach dem Krieg bekamen die Waltershofer Häfen einen landgebundenen Eisenbahnanschluss. Dieser ist zwar (wie auch in der vorangegangenen Karte) bereits eingezeichnet, aber nur als Umriss. Vielleicht soll diese Darstellung den projektierten aber noch nicht ausgeführten Zustand kennzeichnen. Das Vorland von Finkenwerder ist (im Gegensatz zur vorangegangenen Karte) bereits teilweise aufgespült, aber die dort 1918 gegründete „Deutsche Werft“ fehlt noch vollständig.

 
[10] Umgebungskarte Blankenese Dockenhuden. Geograph. artist. Anstalt u. Verlag A. Jacobi, um 1910. Strassenbahnlinien Hamburg 1910 Strassenbahnlinien Hamburg 1910 Strassenbahnlinien Hamburg 1910
Titelblatt (1,1 MB) Beikarte: Die Elb Chaussee Altona – Wedel. (450 dpi, 1,3 MB) Beikarte: Das Mündungsgebiet der Elbe. (450 dpi, 1,2 MB)
Stichwörter: Altonaer Wasserwerk, Bahnhof Blankenese, Baurs Park, Bismarckstein, Falkenstein, Falkensteiner Hof, Hirsch Park, Kiesbahn, Kiesgrube Rissen, Marienhöhe, Mühlenberg, Nienstedten, Ole Hop, Osdorf, Rissen, Süllberg, Sülldorf, Villenkolonie Dockenhuden, Villenkolonie Hochkamp, Waldhotel Iserbrook, Zur Bost.